Die Presse schreibt...
"[...] eröffnete Dr. Manfred Keller, Leiter der Evangelischen
Stadtakademie Bochum (Klinikstr. 20), die neue Austellung "Klezmer -
hejmisch und hip". Eine Rede, die Keller nutzte, um zur Zivilcourage gegen
die antisemtische Propaganda der NPD gegen den Bau einer Synagoge in
Bochum aufzurufen.
"Klezmer - hejmisch und hip" wurde im Referat Kultur der Stadt
Gelsenkirchen konzipiert und mit Landes- wie Bundesmitteln realisiert. Ein
weiterer Beitrag im Bemühen, jüdische Kultur, jüdisches Leben und
jüdischen Alltag in Deutschland vorzustellen, publik zu machen."
WAZ Bochum, 10.10.2004
"Am Akademie-Eingang hängen gleich die ersten der insgesamt 38
Tafeln, die den Besucher systematisch durch die Klezmer-Geschichte
geleiten: von den Ursprüngen der Musik bis zu deren Verbreitung in der
Gegenwart. Dabei leuchtet die Ausstellung nicht nur die musikalische Seite
aus, sie verortet die Klänge auch vor ihrem sozialgeschichtlichen
Hintergrund. Denn was heute oft als hehre Kunstform gehandelt wird, wurde
beizeiten hauptsächlich zu solennen Anlässen gespielt: zu Hochzeiten also,
zu Bällen oder religiösen Feiertagen. Dazu wurde getanzt, gefeiert und
getrunken und nicht bloß fußwippend dagesessen wie am Sonntag, als Aaron
Eckstaedt jiddische Lieder sang und seine Kommode quetschte.
Die sehr deutsche Ruhe seiner Zuhörer schien auch dem charismatischen
Musiker nicht recht zu gefallen. Dennoch verschwand er nahezu gänzlich
hinter seinen Tönen, fächerte mit geschlossenen Augen ein facettenreiches
Oeuvre auf, in welches zu versinken gar nicht schwer fiel. Musik muss man
hören! Denn, der alte Goethe wusste es: Grau ist alle Theorie. Deshalb
gibt es zu den Texttafeln Kopfhörer, über die 60 Musikausschnitte laufen.
So wird die Ausstellung zu einem multimedialen Ereignis."
ros. Ruhr Nachrichten - 09. 02. 2004
Trotz widriger Witterungsverhältnisse trafen sich mehr als 100
Besucher zur Eröffnung der Wanderausstellung am 08.02.2004 in der
Evangelischen Stadtakademie in Bochum. Der Leiter der Akademie, Dr.
Manfred Keller, betonte in seiner Einführung, dass die Evangelische
Stadtakademie in ihren Programmen der Klezmermusik und dem jüdischen Lied
immer einen breiten Raum gegeben habe. Zugleich bedauerte er, dass man
angesichts der immer noch bestehenden Vorurteile und der Unkenntnis
trotzdem weiterhin jüdische Kultur vermitteln müsse anstatt sie, wie jede
andere Kultur, vermitteln zu dürfen. Die Ausstellungsmacherin Wiltrud
Apfeld gab danach eine Einführung in Inhalt und Absicht der Ausstellung.
Anschließend sang Aaron Eckstaedt, begleitet von seinem Akkordeon
jiddische Lieder und erzählte jiddische Geschichte(n). Nach über einer
Stunde brachte er sein Publikum in der Zugabe sogar zu Mitsingen.