Die Presse schreibt...
[...] Die von der Stadt Gelsenkirchen als Leihgabe zur Verfügung gestellte Ausstellung solle Professor Baumann zufolge „Brücken bauen und ein kleines Signal der kulturellen und interreligiösen Verbundenheit" geben. Klezmer lasse sich als "Fallbeispiel für die Dynamik kultureller Prozesse" erleben. Baumann verwies auch auf das fächerübergreifende Symposion an den beiden folgenden Sonntagen[...]
(Fränkischer Tag 16.11.2004)
Eine lebendige Gemeinschaft
Großes Interesse an Vorträgen rund um die jüdische Kultur
Zwei Sonntage widmeten sich Bamberger Wissenschaftler verschiedenen
Aspekten jüdischen l t-hens und jüdischer Kultur. Das rege Interesse der
Öffentlichkeit an den Berichten aus der Forschung und der begleitenden
Ausstellung „Klezmer - hejmisch und hip" mit mehr als 1300 Besuchern
machten dabei den Dominikanerbau zu einem Ort der Begegnung. [...]
(Fränkischer Tag 08.12.2004)
Musik und Kultur im jüdischen Leben
Symposium am Sonntag im Dominikanerbau
Am morgigen Sonntag, 28. November, findet in der Aula der Universität
(Dominikanerbau) der zweite Teil des interdisziplinären Symposiums zu
„Musik und Kultur im jüdischen Leben der Gegenwart" statt. Unter Leitung
des international renommierten Bamberger Ethnomusikologen Prof. Dr. Max
Peter Baumann stellen Bamberger Wissenschaftler Aspekte aus ihrer
aktuellen Forschung vor.
Vormittags stehen Klezmer und Klezmorim im Zeitalter der Globalisierung,
die Ästhetik jüdischer Filmemacher sowie das Wirken der Exil-Komponisten
Erich Itor Kahn und Stefan Wolpe auf dem Programm. Nachmittags setzen
Fragen zur jüdischen Tradition im Spiegel der Neuen Musik die Ausführungen
zur Bamberger Exilforschung fort. Nach dem Blick auf den Künstler Marc
Chagall sowie auf eine zentrale Problematik künstlerischen Handelns, dem
Finden einer Sprache als literarischem Weg aus dem Schweigen über den
Holocaust, gelangt das Symposium zur Poesie engagée des Lyrikers Erich
Fried.
Die Veranstaltung wendet sich insbesondere an eine interessierte
Öffentlichkeit. Sie steht im Zusammenhang mit einer von den
Musikwissenschaften der Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit der
Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg durchgeführten Veranstaltungsreihe,
die im Vorfeld der Wiedererrichtung der Bamberger Synagoge ein kleines
Signal der kulturellen und interreligiösen Verbundenheit setzen soll. In
diesem Rahmen findet im Dominikanerbau noch bis zum 5. Dezember auch eine
Ausstellung über die Geschichte und Aktualität der Klezmer-Musik statt.
Schirmherren sind Oberbürgermeister Herbert Lauer sowie der Präsident des
Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Dr. Josef
Schuster.
(Fränkischer Tag 27.11.2004)
"Klezmer - hejmisch und hip. Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandel der Zeit“ heißt eine Wanderausstellung in der AULA der Universität im Dominikanerbau, die am 14. November eröffnet wurde und noch bis zum 5. Dezember zu sehen ist. Über 30 Ausstellungstafeln informieren über Klezmer, die Welt der Klezmorim, ihr Repertoire, Anlässe zum Spiel, Klangtraditionen, das Revival und den Boom der Klezmer-Musik in den sechziger und siebziger Jahren in Amerika, Klezmermusik in Israel, religiöse Feste und Festivals und das jiddische Lied in der DDR. Zusätzlich zu Führungen durch die Ausstellung und Workshops für Schüler präsentiert die Schau auch eine interaktive Datenbank mit dem Namen "Cyber-Klez“, die anhand von Notenbeispielen, Filmografie, Diskografie und Künstlerporträts einige der über 60 Klezmer-Gruppen aus der heutigen lebendigen Musikszene in Deutschland vorstellt.
Klezmer-Renaissance in Deutschland
„Wir wollen die Dominikanerkirche in den nächsten zwei Wochen in einen Ort
der kulturellen und interreligiösen Verbundenheit verwandeln“, begrüßte
Prorektor Prof. Dr. Rainer Drewello im Namen der Universität das Publikum.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Landesverbandes der Israelitischen
Kultusgemeinden in Bayern, überbrachte anschließend Grußworte an die
Organisatoren und Gäste. Die Klezmer-Musik erlebe zur Zeit eine
Renaissance in Deutschland; sie sei eine Musik über die Dinge des
Alltäglichen wie Sehnsucht, Liebe, Tod und Verzweiflung, über die grausame
Vergangenheit in Ghettos und Lagern im Zweiten Weltkrieg, gesungen von den
Klezmorim auf Jiddisch, der Sprache der Juden Osteuropas. „Doch auch in
den fröhlichsten Liedern findet man immer ein Memento mori“, erläuterte
Dr. Josef Schuster, Schirmherr der Ausstellung, in seinen einleitenden
Worten über die Geschichte der Klezmer-Musik.
Musik durfte auch zwischen den einzelnen Eröffnungsreden nicht fehlen. So spielte das Kammerorchester der Universität Bamberg unter der Leitung von UMD Dr. Michael Goldbach die Streichersinfonie h-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy und vier Sätze aus Leos Janáceks Suite für Streichorchester. Stadträtin Petra Friedrich, Vorsitzende der GAL-Stadtratsfraktion, vertrat den zweiten Schirmherrn der Ausstellung, OB Herbert Lauer. Friedrich erinnerte an zwei weitere wichtige Ereignisse in naher Zukunft in Bamberg, die in thematischem Zusammenhang mit der Ausstellung stehen: Die Eröffnung der neuen Synagoge in der Willi-Lessing-Straße im kommenden Frühjahr und die Setzung von „Stolpersteinen“ in der Bamberger Innenstadt zum Gedenken an einstige jüdische Mitbürger der Stadt.
Musik und Kultur im jüdischen Leben der Gegenwart
Diplom-Kaufmann Heinrich C. Olmer, Vorsitzender der Israelitischen
Kultusgemeinde Bamberg, ging als Veranstalter auf die Bedeutung der
jüdischen Kultur in vielen Lebensbereichen wie Malerei, Literatur,
Philosophie, Sprache und natürlich der Musik im 19. Jahrhundert ein. Prof.
Dr. Max Peter Baumann, Dekan der Fakultät PPP und Veranstalter der
Ausstellung, wies vor allem auf das Begleitprogramm zur Ausstellung in den
kommenden zwei Wochen hin [...]
Sarah Laila Standke in Uni Bamberg News Nr. 218 vom 17.11.04
Text entnommen aus: http://www.uni-bamberg.de/